Zionism Reconsidered / Der Zionismus aus heutiger Sicht
Publikationen:
Zionism Reconsidered, in: Menorah Journal 33 (1945), 162-196.
Der Zionismus aus heutiger Sicht, in: Die verborgene Tradition. Acht Essays, 127-168.
Typoskript:
Zionisms Reconsidered. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1,
Folder 17.
»A somewhat lengthy answer to your assignment to write a general critical
analysis of zionism,« nennt Hannah Arendt lapidar das Typoskript, das sie
am 6. November 1944 an Henry Hurwitz, den Verleger des Menorah Journals,
schickte. Ursprünglich hatte sie den Artikel der Zeitschrift Commentary
angeboten, dessen Verantwortliche sich aber nicht zum Druck hatten durchringen
können, wie der Herausgeber Elliot Cohen bedauerte.1
Wie aus ihrer Korrespondenz hervorgeht, verständigen sich Arendt und
Hurwitz regelmäßig über die aktuelle Palästina-Politik und zentrale zionistische
Positionen; noch im August 1944 versucht sie sich mit ihm über einige
Aspekte abzustimmen, die auch in »Zionism Reconsidered« eine zentrale
Rolle spielen. Sie seien sich über die »Commonwealth formula« einig, sie
fordere aber einen »political status« in Palästina, der nicht allein Angelegenheit
der Jischuw, der dortigen jüdischen Bevölkerung, sei: »Here we do not
agree — or do we?«2
Als Arendt im November ihr Typoskript übersendet und gleichzeitig zusagt,
zur Jubiläumsfeier des Menorah Journals zu kommen, reagiert Hurwitz
enthusiastisch: »First: The most serious matter: dress long. Now the relatively
frivolous matters: Your analysis of Zionism is a whopper! Delighted with it. Will go into the issue after the one now in press.«3 Weiter heißt es, Hurwitz
habe das Typoskript bearbeitet und »poliere« momentan noch ihr Englisch
auf. Er schlägt vor, seine korrigierte Fassung abtippen zu lassen und sie dann
gemeinsam mit Arendt »word for word« durchzugehen. Zuletzt fragt Hurwitz,
ob sie nicht auf das Attentat eingehen wolle, das militante Zionisten am
6. November auf den Britischen Staatsminister für den Nahen Osten, Baron
Moyne, in Kairo verübt hatten. In ihrem Antwortschreiben vom 19. November
bedankt sich Arendt für den beigelegten Vorschuss und fragt, ob eine Kopie
des Typoskripts, das zwischenzeitlich ein Freund korrigiert habe (»who at
least put the prepositions right«), hilfreich sei. Gern, so Arendt weiter, nehme
sie die Gelegenheit wahr, sich zum Terror zu äußern. Zudem kündigt sie an,
noch einige Sätze zum »praktischen Zionismus« hinzufügen zu wollen.4 Wer
Arendt im November 1944 half, »die Präpositionen richtig zu setzen«, und
wo dieses Manuskript verblieben ist, ließ sich nicht rekonstruieren.
Auf dem erhaltenen, 42-seitigen Typoskript aus Hurwitz’ Nachlass ist
handschriftlich »November 1944« vermerkt. Die handschriftlichen Korrekturen
haben allerdings nicht den Charakter, Arendts Englisch aufzupolieren;
sie entsprechen eher einer späten Korrekturphase, wurden doch sämtliche
Korrekturen sowie eine neue Kapitelgliederung in die Druckfassung übernommen.
Zwar ist kein ausdrückliches Statement zu dem Attentat radikaler
Zionisten zu lesen, aber in Kapitel V findet sich ein Absatz zum »practical
Zionism«, der zu Arendts Ankündigung passen könnte. Etwa anderthalb
Schreibmaschinenseiten aus dem Kapitel IX, in denen sie den europäischen
Antisemitismus adressiert, müssen kurz vor der Drucklegung gestrichen worden
sein. Es handelt sich also nicht um Arendts Typoskript, sondern um
die spätere Abschrift, die Hurwitz in Aussicht gestellt hatte, oder eine noch
spätere Variante.5
Der Publikationsprozess verzögert sich über mehrere Monate. In einem
Brief an Gershom Scholem vom 22. September 1945 klagt Arendt: »Menorah,
dh. Hurwitz ist ein Genie in der Kunst Manuskripte nicht zu drucken«.6
Schließlich war auch ihre Rezension von Scholems Major Trends in Jewish
Mystizism, das 1941 im Schocken-Verlag erschienen war, seit Februar 1942
im Redaktionsverfahren hängen geblieben.7 »Zionism Reconsidered« solle
im Oktober oder November publiziert werden, schreibt sie weiter: »Leider,
leider ist er nicht veraltet und ueberholt.«8
»The most thorough and penetrating discussion of Zionism that has ever
been published in America«, schreibt Hurwitz an Robert P. Goldman, nachdem
die August-Ausgabe des Menorah im November 1945 aus der Druckerei
gekommen war.9 Die Verspätung solle Hurwitz nicht belasten, tröstet der
Journalist William Zuckerman nach der Lektüre: »One such issue is worth
more than six other of the streamlined magazines.« Insbesondere Arendts
Artikel sei »terrific«: »I have never read anything more comprehensive and
profound.«10
Arendt hatte geahnt, dass ihr Artikel starke Reaktionen provozieren würde.
Am 25. November 1945 schreibt sie Hurwitz, dass sie diesmal gemischte
Gefühle habe, als sie hörte, dass Menorah diese Woche in der Post sein werde:
»I am afraid of my Zionist friends, that is the truth and not a brave one. But
they are the kind of people I never wanted to hurt. It is the old story of amicus
Plato, amicus Socrates sed magis estimanda veritas. Brrrr period.« Wahrheit
über Freundschaft – sie übersendet ihrem Verleger eine Adressenliste mit
eben diesen »Zionist friends«, damit ihnen die jüngste Ausgabe zugeschickt
werden kann: Waldemar Gurian, Francis E. McMahon, Dwight Macdonald,
Julie Braun-Vogelstein, Aron Gurwitz, Gerda Isenberg, Gerhard Scholem,
Anne Weil, Eric Cohn-Bendit, Mr. & Mrs Cg. Klenbort. Die Post geht nach
New York, Chicago, Palo Alto, Cambridge, nach Palästina, nach Frankreich,
nach Uruguay.11
Tatsächlich schlägt »Zionism Reconsidered« hohe Wellen. Hans Kohn
hält ihn für »one of the very few attempts to tackle the Zionist problem
with some knowledge of history and reality« und fragt, ob »reprints« des
Artikels vorhanden seien. Cohen, der Herausgeber des Commentary, der den
Artikel nicht publiziert hatte, berichtet Arendt am 5. Dezember 1945, Judge
Proskauer, der Vorsitzende des American Jewish Committee, sei »extremly
impressed« von ihrem Menorah-Artikel gewesen. Cohen solle Arendt ausrichten:
»If that’s being a Zionist, you can call him a Zionist too.« Er fährt
fort: »I don’t think we should give publicity to this statement at this time,
but seriously, it is a kind of an interesting sidelight. Of course I am sad that
your article was not in Commentary, though I understand completely why it
wasn’t.«12 Zwei Monate später bestätigt Anne Weil in Paris den Erhalt der
Menorah-Ausgabe und berichtet: »Da [Eric] Weil erstmal alles akkapariert
hat, habe ich bisher nur den Menorah-Artikel Zionism Reconsidered richtig gelesen und finde ihn bemerkenswert gut, einleuchtend clean-cut und ordentlich,
und bemerkenswert gut geschrieben.«13
Auch die revisionistische zionistische Organisation Hebrew Committee of
National Liberation, die im Artikel angesprochen wird, reagiert auf den Artikel.
Am 6. Februar schreibt Shmuel Merlin: »I was greatly impressed, and
in parts fascinated, by your exhaustive analysis ›Zionism Reconsidered‹.«
Höflich würdigt er Arendts Kenntnisse der zionistischen Strömungen des
letzten halben Jahrhunderts, doch die Referenz auf seine Organisation sei
»rather puzzling«. Das Hebrew Committee of National Liberation sei die
einzige Gruppe, erklärt Merlin, die die Idee eines »Jüdischen« Staates oder
Commonwealth weder als durchführbar noch unter den jetzigen Umständen
als wünschenswert erachte. Er versucht, noch einmal klarzustellen: »The
formula that we offer is an independent Palestine for all the people who
consider themselves Palestinians, i. e., the Hebrew who are there already and
those who are determined to be repatriated within a definite lap of time, as
well as the non-Hebrew population in Palestine today.« Sie würden weder
befürworten, die christliche und muslimische Bevölkerung aus Palästina auszuweisen
noch sie zwingen, Bürgerrechte »zweiter Klasse« zu akzeptieren.
»What we say is that the restoration of the Hebrew nation can and must be
achieved by building up Palestine as an independent country, together with its
non-Hebrew neighbors.« Er frage sich, welche Lösungen Arendt vorschlagen
würde und legt ein Positionspapier bei, das der Anglo-American Commission
of Inquiry vorliege, die sich im britischen Mandatsgebiet um eine diplomatische
Lösung bemüht. Der Brief schließt mit einem persönlichen Gesprächsangebot.14
Eine Antwort Arendts konnte nicht ermittelt werden.
Kurt Blumenfeld, dem Arendt »Zionism Reconsidered« selbst nach Jerusalem
schickte, hatte sie in einem Brief auf den möglichen Dissens vorbereiten
wollen; er solle sich, »wenn es irgend geht, nicht ärgern. Denk immer
daran, daß ich ein bißchen dumm bin.« Lange habe sie sich gescheut, ihm
den Artikel zu schicken, sei aber von Joachim Prinz, der eine Erwiderung
angekündigt habe,15 umgestimmt worden. »Ich habe wirklich Angst um Palästina«,
rechtfertigt sie sich, denn sie fürchte, man wisse dort nicht »wozu in
moderner Zeit große Mächte […] im Stande sind.«16 Aber ihre Vorwarnung
kam wahrscheinlich zu spät. Zwei Tage nachdem sie ihren Brief verfasst hat,
am Abend des 16. Januars, ist Gershom Scholem bei Blumenfeld zu Besuch,
mit dabei: die jüngste Ausgabe des Menorah Journals. Blumenfelds Urteil fällt nicht so scharf aus wie Scholems, dennoch hält er diesen Artikel für
ein »unerträgliches Mischmasch einer in diesen Dingen Halbgebildeten«,
wie er Martin Rosenblüth gegenüber erklärt. Zudem enthüllten sich dort
Charakterzüge »die mich schon einmal veranlaßt haben, meine Beziehung
zu Hannah abzubrechen.« Ein Brief an Arendt, den Blumenfeld in diesem
Zusammenhang gegenüber Rosenblüth erwähnt (und bedauert), ist nicht
überliefert.17 Erst am 17. Juli des Jahres nimmt Arendt vorsichtig die Korrespondenz
zu Blumenfeld wieder auf: »Nun hoffe ich, geht es so weit besser,
dass ich mich wieder vortrauen kann.« (ABlf, 40)
»Habe u. a. eine prinzipielle re-consideration des Zionismus geschrieben«,
schreibt Arendt im Januar 1946 an Gershom Scholem in Jerusalem, »weil ich
nachgerade ernsthaft der Meinung bin, dass wir, wenn wir so weiter machen,
alles verlieren werden.« Wieder sorgt sie sich, dass sie durch ihre Schrift ihre
»letzten zionistischen Freunde verlieren werde.«18 Scholem antwortet am
6. März 1945: »Wenn Sie eine Abschrift Ihrer Prinzipien-Eroerterung ueber
den Zionismus im Lichte der neuen Welt haben, beehren sie mich damit. Bei
dem von Ihnen in Aussicht gestellten Zusammentreffen Punkt 5 Uhr nach
dem Weltkrieg werden wir uns darueber veruneinigen können.«19 Als er
schließlich ein halbes Jahr später den Artikel erhält, ist seine Reaktion heftig;
er erklärt, er befände sich »in der außerordentlich unangenehmen Lage,
Ihnen ueber den Aufsatz ›Zionism Reconsidered‹ meine Meinung zu sagen zu
müssen, ohne dabei die Absicht zu haben, mich auf Leben und Tod mit ihnen
zu verkrachen.« (AScho, 91)
Der Dissens, den »Zionism Reconsidered« auslöst, ist in zwei ausführlichen
Briefen dokumentiert: Scholems Kritik vom 28. Januar und Arendts
Replik vom 21. April 1946. Scholem attackiert den Artikel als »eine muntere
Neuauflage kommunistischer Kritik strikt antizionistischen Charakters,
versetzt mit einem diffus bleibenden Golus-Nationalismus«;20 alles in allem
eine »sit venia verbo politische Narretei.«21 Die wesentlichen Streitpunkte
bestehen in der unterschiedlichen Beurteilung der Palästinafrage, des Zionismus
sowie der Rolle des Antisemitismus. Sie habe keinen »Anti-Palaestina-
Komplex« (AScho, 96), widerspricht Arendt, vielmehr habe sie seit etwa zehn
Jahren »panische Angst um Palaestina« (AScho, 108). Daher insistiert sie
darauf, dass die Frage nach der politischen Organisationsform wie auch die
Kooperation mit den Arabern von zentraler Bedeutung für die Zukunft Palästinas sei (AScho, 108-109; 110) – was Scholem stark bezweifelt (AScho, 94).
Er dagegen bekennt sich zum Nationalismus (AScho, 93-94), der wiederum
für Arendt stets Gefahr laufe, in Rassismus überzugehen (AScho, 109-110).
Unter diesen Vorzeichen den Aufbau Palästinas zu betreiben, sei keine Lösung
im Umgang mit dem Antisemitismus, hatte Arendt im Artikel argumentiert,
stattdessen erfordere dieser den politischen Kampf in den jeweiligen Ländern;
Scholem beharrt dagegen auf der »unter menschlichen Gesichtspunkten
›ewige[n]‹ Dauer« des Antisemitismus (AScho, 93-94). Die »Veruneinigung«,
die Scholem prophezeit hatte, ist deutlich und wird nicht aufgelöst. Scholems
Brief schließt: »Als alter religioeser Reaktionaer, der ich bin, hoffe ich also
nur auf Ihre Busse oder, wie das der alte Buber in glanzvollerem Stile zu uebersetzen
pflegte: Umkehr« (AScho, 99). Auf Buße, so Arendt zum Schluss
ihres Briefes, sei bei ihr nicht zu hoffen, selbst mit Buberschen Zitaten nicht,
die Frage sei vielmehr, »wie wir miteinander nach dieser Ehrlichkeits-Orgie
auskommen werden« (AScho, 110). Sie habe ihm seinen Brief nicht übel
genommen, wisse aber nicht, wie er es halte, schließlich sei er »masculini
generis und daher natuerlicherweise (vielleicht) verwundbarer.« (AScho, 110-
111) Schließlich gibt sie zu bedenken, »Menschen sind mehr wert als ihre
Meinungen«. (AScho, 111)
»Zionism Reconsidered« findet seinen Weg auch nach Deutschland. Gertrud
Jaspers liest den Aufsatz in der ersten Maihälfte, wie sie in einem Brief
an ihren Bruder Gustav erwähnt.22 Sie läse Menorah »mit lebhafter Teilnahme«,
schreibt Karl Jaspers an Arendt: »Ich fand noch nicht die Zeit.«
(AJa, 76) Eine mögliche Publikation in der Wandlung stand offenbar nie zur
Debatte.
Am 15. Februar 1947 schreibt Henri Hurwitz an Arendt: »I shall also
welcome, meanwhile, your proposed supplementary article on Zionism.«23
Zu dieser Ergänzung ist es zumindest im Menorah-Journal nicht mehr gekommen,
allerdings nahm Arendt ihre Perspektive auf den Zionismus und
Palästina 1948 in »To Save the Jewish Homeland: There is Still Time« wieder
auf. Der Artikel, der in der Mai-Ausgabe des prominenteren Commentary
erschien, weckte die Aufmerksamkeit von Judah Magnes, dessen Werben für
eine arabisch-jüdische Verständigung Arendt nicht nur publizistisch unterstützte.
Am 1. Oktober 1970 schreibt Arendt an das Foreign Rights Department
ihres Verlags Harcourt Brace Jovanovich: »I enclose, first, the ZIONISM
RECONSIDERED book in its paperback edition, and the jacket of the hard-cover edition.« Wahrscheinlich bezieht sie sich hier auf den Wiederabdruck,
den Michael Selzer im selben Jahr in seiner Anthologie Zionism reconsidered.
The Rejection of Jewish Normalcy vorgenommen hatte.24 Über das Zustandekommen
dieses Sammelbandes, der immerhin ihren Titel verwendet, ist
weder in der überlieferten Verlagskorrespondenz noch in der Einleitung des
Bandes genaueres zu erfahren.25
Erst Jahre später, als Uwe Johnson die Anregung für eine Wiederveröffentlichung
der Sechs Essays im Suhrkamp Verlag überbringt, ist von »Zionism
Reconsidered« wieder die Rede. Auf Johnsons Frage, welche Texte für
eine erweiterte Neuauflage geeignet seien, fällt Arendt lediglich ein »langer
Essay« ein, der im »MENORAH JOURNAL, einer inzwischen verstorbenen
jüdischen Zeitschrift« erschienen sei. Die »Veruneinigung«, die der Artikel
ursprünglich ausgelöst hatte, hat Arendt nicht vergessen: »Wenn ich daran
denke, was Scholem sagen wird, wenn er diesen Aufsatz wiedersieht – schon
bei seinem ersten Erscheinen hat er mir beinahe seine Freundschaft gekostet
und ein fürchterliches Geschrei auf den Strassen New Yorks hervorgerufen –
dann wird mir ganz anders. Da ich aber mit Scholem ohnehin verkracht bin,
ist es mir auch wieder egal. Aber ich hätte gerne Ihre Meinung. Und lege also
den Aufsatz bei. Natürlich ist er dated – was eben bei dem ganzen Bändchen
der Fall ist« (AJoh, 114-115).
Johnson antwortet, indem er die »Reichhaltigkeit an Informationen« hervorhebt,
mehr aber noch auf die Haltung der Verfasserin eingeht: »Es ist die
des insiders, also kenntnisreich, nicht leicht zu verblüffen, in vielen Stockwerken
statt nur einem bewandert; gleichzeitig ist es die Haltung der Unabhängigkeit,
die den Egoismus der verfeindeten Gruppen objektiv betrachtet«
(AJoh, 119-120).
In Arendts Nachlass findet sich ein undatiertes deutsches Typoskript. Die
52 Seiten sind mit »Zionismus aus heutiger Sicht« betitelten und weisen
handschriftliche Korrekturen auf, die nicht von Arendt stammen. Sie können
zwar der posthumen Veröffentlichung Die verborgene Tradition zugeordnet
werden; ob es sich um das Typoskript des Übersetzers Friedrich Griese handelt
und auf welchem Weg es in Arendts Unterlagen gelangte, lässt sich nicht
klären, da keine Korrespondenz mit Griese überliefert ist.
Zionism Reconsidered / Der Zionismus aus heutiger Sicht
Publikationen:
Zionism Reconsidered, in: Menorah Journal 33 (1945), 162-196.
Der Zionismus aus heutiger Sicht, in: Die verborgene Tradition. Acht Essays, 127-168.
Typoskript:
Zionisms Reconsidered. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 17.
»A somewhat lengthy answer to your assignment to write a general critical analysis of zionism,« nennt Hannah Arendt lapidar das Typoskript, das sie am 6. November 1944 an Henry Hurwitz, den Verleger des Menorah Journals, schickte. Ursprünglich hatte sie den Artikel der Zeitschrift Commentary angeboten, dessen Verantwortliche sich aber nicht zum Druck hatten durchringen können, wie der Herausgeber Elliot Cohen bedauerte.1
Wie aus ihrer Korrespondenz hervorgeht, verständigen sich Arendt und Hurwitz regelmäßig über die aktuelle Palästina-Politik und zentrale zionistische Positionen; noch im August 1944 versucht sie sich mit ihm über einige Aspekte abzustimmen, die auch in »Zionism Reconsidered« eine zentrale Rolle spielen. Sie seien sich über die »Commonwealth formula« einig, sie fordere aber einen »political status« in Palästina, der nicht allein Angelegenheit der Jischuw, der dortigen jüdischen Bevölkerung, sei: »Here we do not agree — or do we?«2
Als Arendt im November ihr Typoskript übersendet und gleichzeitig zusagt, zur Jubiläumsfeier des Menorah Journals zu kommen, reagiert Hurwitz enthusiastisch: »First: The most serious matter: dress long. Now the relatively frivolous matters: Your analysis of Zionism is a whopper! Delighted with it. Will go into the issue after the one now in press.«3 Weiter heißt es, Hurwitz habe das Typoskript bearbeitet und »poliere« momentan noch ihr Englisch auf. Er schlägt vor, seine korrigierte Fassung abtippen zu lassen und sie dann gemeinsam mit Arendt »word for word« durchzugehen. Zuletzt fragt Hurwitz, ob sie nicht auf das Attentat eingehen wolle, das militante Zionisten am 6. November auf den Britischen Staatsminister für den Nahen Osten, Baron Moyne, in Kairo verübt hatten. In ihrem Antwortschreiben vom 19. November bedankt sich Arendt für den beigelegten Vorschuss und fragt, ob eine Kopie des Typoskripts, das zwischenzeitlich ein Freund korrigiert habe (»who at least put the prepositions right«), hilfreich sei. Gern, so Arendt weiter, nehme sie die Gelegenheit wahr, sich zum Terror zu äußern. Zudem kündigt sie an, noch einige Sätze zum »praktischen Zionismus« hinzufügen zu wollen.4 Wer Arendt im November 1944 half, »die Präpositionen richtig zu setzen«, und wo dieses Manuskript verblieben ist, ließ sich nicht rekonstruieren. Auf dem erhaltenen, 42-seitigen Typoskript aus Hurwitz’ Nachlass ist handschriftlich »November 1944« vermerkt. Die handschriftlichen Korrekturen haben allerdings nicht den Charakter, Arendts Englisch aufzupolieren; sie entsprechen eher einer späten Korrekturphase, wurden doch sämtliche Korrekturen sowie eine neue Kapitelgliederung in die Druckfassung übernommen. Zwar ist kein ausdrückliches Statement zu dem Attentat radikaler Zionisten zu lesen, aber in Kapitel V findet sich ein Absatz zum »practical Zionism«, der zu Arendts Ankündigung passen könnte. Etwa anderthalb Schreibmaschinenseiten aus dem Kapitel IX, in denen sie den europäischen Antisemitismus adressiert, müssen kurz vor der Drucklegung gestrichen worden sein. Es handelt sich also nicht um Arendts Typoskript, sondern um die spätere Abschrift, die Hurwitz in Aussicht gestellt hatte, oder eine noch spätere Variante.5
Der Publikationsprozess verzögert sich über mehrere Monate. In einem Brief an Gershom Scholem vom 22. September 1945 klagt Arendt: »Menorah, dh. Hurwitz ist ein Genie in der Kunst Manuskripte nicht zu drucken«.6 Schließlich war auch ihre Rezension von Scholems Major Trends in Jewish Mystizism, das 1941 im Schocken-Verlag erschienen war, seit Februar 1942 im Redaktionsverfahren hängen geblieben.7 »Zionism Reconsidered« solle im Oktober oder November publiziert werden, schreibt sie weiter: »Leider, leider ist er nicht veraltet und ueberholt.«8
»The most thorough and penetrating discussion of Zionism that has ever been published in America«, schreibt Hurwitz an Robert P. Goldman, nachdem die August-Ausgabe des Menorah im November 1945 aus der Druckerei gekommen war.9 Die Verspätung solle Hurwitz nicht belasten, tröstet der Journalist William Zuckerman nach der Lektüre: »One such issue is worth more than six other of the streamlined magazines.« Insbesondere Arendts Artikel sei »terrific«: »I have never read anything more comprehensive and profound.«10
Arendt hatte geahnt, dass ihr Artikel starke Reaktionen provozieren würde. Am 25. November 1945 schreibt sie Hurwitz, dass sie diesmal gemischte Gefühle habe, als sie hörte, dass Menorah diese Woche in der Post sein werde: »I am afraid of my Zionist friends, that is the truth and not a brave one. But they are the kind of people I never wanted to hurt. It is the old story of amicus Plato, amicus Socrates sed magis estimanda veritas. Brrrr period.« Wahrheit über Freundschaft – sie übersendet ihrem Verleger eine Adressenliste mit eben diesen »Zionist friends«, damit ihnen die jüngste Ausgabe zugeschickt werden kann: Waldemar Gurian, Francis E. McMahon, Dwight Macdonald, Julie Braun-Vogelstein, Aron Gurwitz, Gerda Isenberg, Gerhard Scholem, Anne Weil, Eric Cohn-Bendit, Mr. & Mrs Cg. Klenbort. Die Post geht nach New York, Chicago, Palo Alto, Cambridge, nach Palästina, nach Frankreich, nach Uruguay.11
Tatsächlich schlägt »Zionism Reconsidered« hohe Wellen. Hans Kohn hält ihn für »one of the very few attempts to tackle the Zionist problem with some knowledge of history and reality« und fragt, ob »reprints« des Artikels vorhanden seien. Cohen, der Herausgeber des Commentary, der den Artikel nicht publiziert hatte, berichtet Arendt am 5. Dezember 1945, Judge Proskauer, der Vorsitzende des American Jewish Committee, sei »extremly impressed« von ihrem Menorah-Artikel gewesen. Cohen solle Arendt ausrichten: »If that’s being a Zionist, you can call him a Zionist too.« Er fährt fort: »I don’t think we should give publicity to this statement at this time, but seriously, it is a kind of an interesting sidelight. Of course I am sad that your article was not in Commentary, though I understand completely why it wasn’t.«12 Zwei Monate später bestätigt Anne Weil in Paris den Erhalt der Menorah-Ausgabe und berichtet: »Da [Eric] Weil erstmal alles akkapariert hat, habe ich bisher nur den Menorah-Artikel Zionism Reconsidered richtig gelesen und finde ihn bemerkenswert gut, einleuchtend clean-cut und ordentlich, und bemerkenswert gut geschrieben.«13
Auch die revisionistische zionistische Organisation Hebrew Committee of National Liberation, die im Artikel angesprochen wird, reagiert auf den Artikel. Am 6. Februar schreibt Shmuel Merlin: »I was greatly impressed, and in parts fascinated, by your exhaustive analysis ›Zionism Reconsidered‹.« Höflich würdigt er Arendts Kenntnisse der zionistischen Strömungen des letzten halben Jahrhunderts, doch die Referenz auf seine Organisation sei »rather puzzling«. Das Hebrew Committee of National Liberation sei die einzige Gruppe, erklärt Merlin, die die Idee eines »Jüdischen« Staates oder Commonwealth weder als durchführbar noch unter den jetzigen Umständen als wünschenswert erachte. Er versucht, noch einmal klarzustellen: »The formula that we offer is an independent Palestine for all the people who consider themselves Palestinians, i. e., the Hebrew who are there already and those who are determined to be repatriated within a definite lap of time, as well as the non-Hebrew population in Palestine today.« Sie würden weder befürworten, die christliche und muslimische Bevölkerung aus Palästina auszuweisen noch sie zwingen, Bürgerrechte »zweiter Klasse« zu akzeptieren.
»What we say is that the restoration of the Hebrew nation can and must be achieved by building up Palestine as an independent country, together with its non-Hebrew neighbors.« Er frage sich, welche Lösungen Arendt vorschlagen würde und legt ein Positionspapier bei, das der Anglo-American Commission of Inquiry vorliege, die sich im britischen Mandatsgebiet um eine diplomatische Lösung bemüht. Der Brief schließt mit einem persönlichen Gesprächsangebot.14 Eine Antwort Arendts konnte nicht ermittelt werden.
Kurt Blumenfeld, dem Arendt »Zionism Reconsidered« selbst nach Jerusalem schickte, hatte sie in einem Brief auf den möglichen Dissens vorbereiten wollen; er solle sich, »wenn es irgend geht, nicht ärgern. Denk immer daran, daß ich ein bißchen dumm bin.« Lange habe sie sich gescheut, ihm den Artikel zu schicken, sei aber von Joachim Prinz, der eine Erwiderung angekündigt habe,15 umgestimmt worden. »Ich habe wirklich Angst um Palästina«, rechtfertigt sie sich, denn sie fürchte, man wisse dort nicht »wozu in moderner Zeit große Mächte […] im Stande sind.«16 Aber ihre Vorwarnung kam wahrscheinlich zu spät. Zwei Tage nachdem sie ihren Brief verfasst hat, am Abend des 16. Januars, ist Gershom Scholem bei Blumenfeld zu Besuch, mit dabei: die jüngste Ausgabe des Menorah Journals. Blumenfelds Urteil fällt nicht so scharf aus wie Scholems, dennoch hält er diesen Artikel für ein »unerträgliches Mischmasch einer in diesen Dingen Halbgebildeten«, wie er Martin Rosenblüth gegenüber erklärt. Zudem enthüllten sich dort Charakterzüge »die mich schon einmal veranlaßt haben, meine Beziehung zu Hannah abzubrechen.« Ein Brief an Arendt, den Blumenfeld in diesem Zusammenhang gegenüber Rosenblüth erwähnt (und bedauert), ist nicht überliefert.17 Erst am 17. Juli des Jahres nimmt Arendt vorsichtig die Korrespondenz zu Blumenfeld wieder auf: »Nun hoffe ich, geht es so weit besser, dass ich mich wieder vortrauen kann.« (ABlf, 40)
»Habe u. a. eine prinzipielle re-consideration des Zionismus geschrieben«, schreibt Arendt im Januar 1946 an Gershom Scholem in Jerusalem, »weil ich nachgerade ernsthaft der Meinung bin, dass wir, wenn wir so weiter machen, alles verlieren werden.« Wieder sorgt sie sich, dass sie durch ihre Schrift ihre »letzten zionistischen Freunde verlieren werde.«18 Scholem antwortet am 6. März 1945: »Wenn Sie eine Abschrift Ihrer Prinzipien-Eroerterung ueber den Zionismus im Lichte der neuen Welt haben, beehren sie mich damit. Bei dem von Ihnen in Aussicht gestellten Zusammentreffen Punkt 5 Uhr nach dem Weltkrieg werden wir uns darueber veruneinigen können.«19 Als er schließlich ein halbes Jahr später den Artikel erhält, ist seine Reaktion heftig; er erklärt, er befände sich »in der außerordentlich unangenehmen Lage, Ihnen ueber den Aufsatz ›Zionism Reconsidered‹ meine Meinung zu sagen zu müssen, ohne dabei die Absicht zu haben, mich auf Leben und Tod mit ihnen zu verkrachen.« (AScho, 91)
Der Dissens, den »Zionism Reconsidered« auslöst, ist in zwei ausführlichen Briefen dokumentiert: Scholems Kritik vom 28. Januar und Arendts Replik vom 21. April 1946. Scholem attackiert den Artikel als »eine muntere Neuauflage kommunistischer Kritik strikt antizionistischen Charakters, versetzt mit einem diffus bleibenden Golus-Nationalismus«;20 alles in allem eine »sit venia verbo politische Narretei.«21 Die wesentlichen Streitpunkte bestehen in der unterschiedlichen Beurteilung der Palästinafrage, des Zionismus sowie der Rolle des Antisemitismus. Sie habe keinen »Anti-Palaestina- Komplex« (AScho, 96), widerspricht Arendt, vielmehr habe sie seit etwa zehn Jahren »panische Angst um Palaestina« (AScho, 108). Daher insistiert sie darauf, dass die Frage nach der politischen Organisationsform wie auch die Kooperation mit den Arabern von zentraler Bedeutung für die Zukunft Palästinas sei (AScho, 108-109; 110) – was Scholem stark bezweifelt (AScho, 94). Er dagegen bekennt sich zum Nationalismus (AScho, 93-94), der wiederum für Arendt stets Gefahr laufe, in Rassismus überzugehen (AScho, 109-110). Unter diesen Vorzeichen den Aufbau Palästinas zu betreiben, sei keine Lösung im Umgang mit dem Antisemitismus, hatte Arendt im Artikel argumentiert, stattdessen erfordere dieser den politischen Kampf in den jeweiligen Ländern; Scholem beharrt dagegen auf der »unter menschlichen Gesichtspunkten ›ewige[n]‹ Dauer« des Antisemitismus (AScho, 93-94). Die »Veruneinigung«, die Scholem prophezeit hatte, ist deutlich und wird nicht aufgelöst. Scholems Brief schließt: »Als alter religioeser Reaktionaer, der ich bin, hoffe ich also nur auf Ihre Busse oder, wie das der alte Buber in glanzvollerem Stile zu uebersetzen pflegte: Umkehr« (AScho, 99). Auf Buße, so Arendt zum Schluss ihres Briefes, sei bei ihr nicht zu hoffen, selbst mit Buberschen Zitaten nicht, die Frage sei vielmehr, »wie wir miteinander nach dieser Ehrlichkeits-Orgie auskommen werden« (AScho, 110). Sie habe ihm seinen Brief nicht übel genommen, wisse aber nicht, wie er es halte, schließlich sei er »masculini generis und daher natuerlicherweise (vielleicht) verwundbarer.« (AScho, 110- 111) Schließlich gibt sie zu bedenken, »Menschen sind mehr wert als ihre Meinungen«. (AScho, 111)
»Zionism Reconsidered« findet seinen Weg auch nach Deutschland. Gertrud Jaspers liest den Aufsatz in der ersten Maihälfte, wie sie in einem Brief an ihren Bruder Gustav erwähnt.22 Sie läse Menorah »mit lebhafter Teilnahme«, schreibt Karl Jaspers an Arendt: »Ich fand noch nicht die Zeit.« (AJa, 76) Eine mögliche Publikation in der Wandlung stand offenbar nie zur Debatte.
Am 15. Februar 1947 schreibt Henri Hurwitz an Arendt: »I shall also welcome, meanwhile, your proposed supplementary article on Zionism.«23 Zu dieser Ergänzung ist es zumindest im Menorah-Journal nicht mehr gekommen, allerdings nahm Arendt ihre Perspektive auf den Zionismus und Palästina 1948 in »To Save the Jewish Homeland: There is Still Time« wieder auf. Der Artikel, der in der Mai-Ausgabe des prominenteren Commentary erschien, weckte die Aufmerksamkeit von Judah Magnes, dessen Werben für eine arabisch-jüdische Verständigung Arendt nicht nur publizistisch unterstützte. Am 1. Oktober 1970 schreibt Arendt an das Foreign Rights Department ihres Verlags Harcourt Brace Jovanovich: »I enclose, first, the ZIONISM RECONSIDERED book in its paperback edition, and the jacket of the hard-cover edition.« Wahrscheinlich bezieht sie sich hier auf den Wiederabdruck, den Michael Selzer im selben Jahr in seiner Anthologie Zionism reconsidered. The Rejection of Jewish Normalcy vorgenommen hatte.24 Über das Zustandekommen dieses Sammelbandes, der immerhin ihren Titel verwendet, ist weder in der überlieferten Verlagskorrespondenz noch in der Einleitung des Bandes genaueres zu erfahren.25
Erst Jahre später, als Uwe Johnson die Anregung für eine Wiederveröffentlichung der Sechs Essays im Suhrkamp Verlag überbringt, ist von »Zionism Reconsidered« wieder die Rede. Auf Johnsons Frage, welche Texte für eine erweiterte Neuauflage geeignet seien, fällt Arendt lediglich ein »langer Essay« ein, der im »MENORAH JOURNAL, einer inzwischen verstorbenen jüdischen Zeitschrift« erschienen sei. Die »Veruneinigung«, die der Artikel ursprünglich ausgelöst hatte, hat Arendt nicht vergessen: »Wenn ich daran denke, was Scholem sagen wird, wenn er diesen Aufsatz wiedersieht – schon bei seinem ersten Erscheinen hat er mir beinahe seine Freundschaft gekostet und ein fürchterliches Geschrei auf den Strassen New Yorks hervorgerufen – dann wird mir ganz anders. Da ich aber mit Scholem ohnehin verkracht bin, ist es mir auch wieder egal. Aber ich hätte gerne Ihre Meinung. Und lege also den Aufsatz bei. Natürlich ist er dated – was eben bei dem ganzen Bändchen der Fall ist« (AJoh, 114-115).
Johnson antwortet, indem er die »Reichhaltigkeit an Informationen« hervorhebt, mehr aber noch auf die Haltung der Verfasserin eingeht: »Es ist die des insiders, also kenntnisreich, nicht leicht zu verblüffen, in vielen Stockwerken statt nur einem bewandert; gleichzeitig ist es die Haltung der Unabhängigkeit, die den Egoismus der verfeindeten Gruppen objektiv betrachtet« (AJoh, 119-120).
In Arendts Nachlass findet sich ein undatiertes deutsches Typoskript. Die 52 Seiten sind mit »Zionismus aus heutiger Sicht« betitelten und weisen handschriftliche Korrekturen auf, die nicht von Arendt stammen. Sie können zwar der posthumen Veröffentlichung Die verborgene Tradition zugeordnet werden; ob es sich um das Typoskript des Übersetzers Friedrich Griese handelt und auf welchem Weg es in Arendts Unterlagen gelangte, lässt sich nicht klären, da keine Korrespondenz mit Griese überliefert ist.
Christian Pischel
1
Cohen an Arendt am 5. Dezember 1945. CP, Commentary.
2
Arendt an Hurwitz am 11. August 1944. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
3
Hurwitz an Arendt am 10. November 1944. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
4
Arendt an Hurwitz am 19. Oktober 1944. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
5
American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 17.
6
Arendt an Scholem am 22. September 1945. AScho, 79.
7
Arendt an Hurwitz am 14. Februar 1944. Vgl. Anm. 2.
8
Arendt an Scholem am 22. September 1945. AScho, 79.
9
Hurwitz an Goldman am 29. November 1945. Vgl. Anm. 2.
10
Zuckerman an Hurwitz am 3. Dezember1945. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
11
Arendt an Hurwitz am 25. November 1945. American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
12
Cohen an Arendt am 5. Dezember 1945. CP, Commentary.
13
Weil an Arendt am 16. Februar 1946. AFr, 86-87.
14
Merlin an Arendt am 2. Juni 1946. CO, Jewish organizations, A-J miscellaneous.
15
Eine Replik von Joachim Prinz ist nicht nachweisbar.
16
Arendt an Blumenfeld am 14. Januar 1946. ABlf, 39.
17
Blumenfeld an Martin Rosenblüth am 17. Januar 1946, in: Kurt Blumenfeld. Im Kampf um den Zionismus. Stuttgart 1976, 197.
18
Arendt an Scholem am 14. Januar 1946. AScho, 57.
19
Scholem an Arendt am 6. März 1945. AScho, 63.
20
AScho, 93.
21
Golus (jidd.) für hebr. Galuth: Exil.
22
Lars Fischer. »Vorgestellt: Gertrud Mayer-Jaspers, 1879-1974«. Medaon 7 (2013), 13.
23
American Jewish Archive. Henry Hurwitz Papers. Series A. Box 1, Folder 16.
24
Hannah Arendt. »Zionism Reconsidered«. Zionism Reconsidered. The Rejection of Jewish Normalcy. Hg. von Michael Selzer. London 1970.
25
Arendt an Rita Vaughn am 1. Oktober 1970. Essays and lectures, »Zionism Reconsidered«.